Die FED-Party – Gold. Markt. News. Woche 44, 2022

Die FED-Party – Gold. Markt. News. Woche 44, 2022 07.11.2022

Woche 44, 2022

Insights

Bestseller:

Unsere Bestseller der letzten Woche in Gold waren das 20 Franken Gold Vreneli und der Goldbarren 1 kg. Bei Silber konnte sich der Silber Maple Leaf an die Spitze kämpfen, gefolgt vom Silber Philharmoniker.

Frequenz:

Die Frequenz in der letzten Woche hat wieder leicht zugenommen, im Vergleich zur Vorwoche war die Frequenz um 1.8 % zurück.

Ankauf vs. Verkauf:

In der letzten Woche sahen wir das Verkauf- zu Ankaufverhältnis bei 1:15. Das heisst, es wurden 15-mal mehr Anlageprodukte von Kunden gekauft als verkauft.

Edelmetalle

Die Entscheidungen der Zentralbanken beherrschten in der letzten Woche die Finanzwelt. Allen voran die US-Notenbank FED, die auf ihrer letzten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) den Leitzins um 0.75 % von 3.25 % auf 4.00 % anhob.

Die Anhebung entsprach zwar den Markterwartungen, doch interessierten sich Anleger und Analysten mehr für die Formulierungen im Zusammenhang mit der Entscheidung. Denn viele Analysten und Marktspezialisten glaubten, dass die FED bald von ihrem aggressiven Zinserhöhungskurs der letzten Monate abrücken wird. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell machte im Anschluss an die FOMC-Sitzung deutlich, dass die FED wenig, bis gar keine Anzeichen für eine spürbare Inflationsabschwächung sieht, obwohl ein solcher Schritt unvermeidlich ist. Er wies darauf hin, dass die FED wahrscheinlich künftig noch Zinserhöhungen durchführen muss und zu einer lockeren Geldpolitik zurückkehren kann.

Angesichts der Kommentare über einen angeblich bevorstehenden Schwenk im Vorfeld der Sitzung könnte die Botschaft von Powell von einigen als Schock für die Märkte empfunden werden. Tatsächlich fiel der S&P500 am Tag der Bekanntgabe der FOMC-Entscheidung um 2.50 % und verlor über Nacht weitere 1 %. Der S&P500 schloss die Woche bei 3750 Punkten mit einem Minus von 2 %.

In Wirklichkeit war dieser Rückschlag wahrscheinlich eher auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Markt in den vorangegangenen Wochen stark gestiegen war, denn der S&P500 legte allein im Oktober um 8 % zu, als auf die Statements der FED in dieser Woche. Da die Märkte im Grossen und Ganzen weiterhin eine straffere Politik im Vorfeld der FED-Sitzung erwarteten und unmittelbar danach bereits diese einpreisten.

In Anbetracht der Entwicklungen in der letzten Woche scheint klar zu sein, dass der doppelte Gegenwind durch die anhaltende Inflation und die restriktivere Politik auf absehbare Zeit jeden Versuch der Aktienmarktbullen, einen anhaltenden Ausbruch zu schaffen, in Frage stellen wird.

Die Auswirkungen der Fed-Entscheidungen und -Erklärungen waren auch auf den Edelmetallmärkten deutlich zu spüren. Der Goldpreis, fiel zwischenzeitlich in USD auf 1616.76 pro Unze und in CHF 1637.21 pro Unze. Beide Währungspaare rehabilitierten sich bis zum Handelsschluss am Freitag wieder der Schweizerfranken schloss bei CHF 1674.19 pro Unze.

Auch Silber wurde anfangs in Mitleidenschaft gezogen und fiel von knapp CHF 20.- pro Unze unter eben diese Marke. Wobei auch Silber sich erholte und die Woche bei CHF 20.70 pro Unze schloss.

Die Schwäche der USD-Edelmetallpreise seit der FED-Sitzung stellt eine Fortsetzung des mehrmonatigen Rückgangs in diesem Sektor dar. Wenngleich die jüngste Stärke von Silber gegenüber Gold ein Zeichen dafür ist, dass sich der Markt einem Wendepunkt nähern könnte. Dieser Wendepunkt ist sicherlich fällig.

Zentralbanken kaufen Gold im Rekordtempo

Während auf dem Markt für börsengehandelte Goldfonds weiterhin Abflüsse zu verzeichnen sind und die Spekulanten mit verwaltetem Geld auf dem Futures-Markt weiterhin deutlich im Minus sind, gibt es eine Gruppe von Käufern, die ihre Positionen aggressiv aufstocken. Diese sind die Zentralbanken, die ihre Gesamtbestände im dritten Quartal 2022 um fast 400 Tonnen aufgestockt haben (siehe nachstehende Grafik).

Banks_KW44

Die Käufe sind mehr als viermal so hoch wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wobei die Gesamtkäufe im Jahr 2022 die höchsten in einem Kalenderjahr seit 1967 waren, wie aus dem jüngsten Bericht des World Gold Council über die weltweiten Nachfragetrends hervorgeht.

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass dieses Kauftempo beibehalten wird, scheint es wenig Zweifel daran zu geben, dass die Zentralbanken angesichts der allgemeinen geopolitischen Lage und des Marktumfelds Nettokäufer bleiben werden. Die niederländische Zentralbank ging sogar so weit zu sagen, dass eine Neubewertung des Goldes eingesetzt werden könnte, falls es jemals Bedenken hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit der Institutionen geben sollte. Wir gehen nicht davon aus, dass die Situation, auf die die niederländische Zentralbank anspielte, eintreten wird, aber eine solche Aussage in Verbindung mit ihren Kommentaren, dass sie ihr Gold "definitiv nicht verkaufen" wird, spricht für die anhaltende Bedeutung des Metalls auf nationaler Ebene.

Für die Zukunft sprechen die starken Käufe der Zentralbanken in Verbindung mit der robusten Nachfrage des Einzelhandels, denn die Käufe von Goldbarren und -münzen stiegen im Jahr bis Ende September 2022 um 36% und das Potenzial für eine Rückkehr der Zuflüsse bei den börsengehandelten Goldfonds für einen positiveren Ausblick für Gold auf das nächste Jahr.

Sollte dies der Fall sein, wird die USD-Goldpreiskorrektur, die wir in den letzten Monaten erlebt haben, letztlich als Korrekturphase innerhalb eines längerfristigen Bullenmarktes und als wunderbare Kaufgelegenheit in Erinnerung bleiben.

MarktChart_Gold-Silber_KW44

Aktienmärkte

Amerikanische Märkte:

Obwohl die amerikanischen Märkte stark in die Woche starten durften, mussten die Aktien jedoch einiges an Optimismus abgeben, mit der Veröffentlichung der neuen Leitzinssätze des FED. Die Inflation scheint immer noch ein starkes Problem der westlichen Staaten zu sein, und somit ist mit weiteren Zinssatzerhöhungen durch die FED zu rechnen. Der US500 fiel zwischenzeitlich zurück auf 3700 Punkten und kam wieder nah an seine Unterstützung von 3600 Punkten. Somit verlor der Index vergangene Woche ca. 3.2 % und scheint sich nur gegen Ende der Woche wieder etwas erholt zu haben. Der FED-Entscheid führte zu starker Volatilität in allen Aktienmärkten und Alternativmärkten, hier wurde wieder einmal mehr aufgezeigt, wie stark die Märkte die Zinssätze gewichten.  

Europäische Märkte:

Die europäischen Märkte, mit Fokus auf den DE40 Index, durften eine bessere Woche als die amerikanischen Märkte verzeichnen. Obwohl auch europäische Märkte kurzzeitig von einer erhöhten Volatilitätswelle gepackt wurden nach dem FED-Entscheid, pendelten sie sich wesentlich schneller wieder ein als der US500. Der DE40 befand sich in einem schönen Aufwärtstrend und der Abverkauf durch den FED-Entscheid, schien dem Index gut zuzuspielen. So erholte sich der Index noch am Donnerstag und durfte die Woche mit einem Plus von 1.3 % schliessen. Seit seinem Tief von 12000 Punkten anfangs Oktober, könnte der Index ganze 1500 Punkte zulegen und verbesserte sich somit um 14 %. Somit sitzt der Index wieder auf seinem Hoch vom Jahr 2020 und scheint sich noch zu halten.

MarktChart_DE-US_KW44

Krypto

Auch Bitcoin konnte sich nach dem FED-Entscheid gut halten. Der BTC stieg über 20600 USD pro Coin hinweg und durfte die Woche sogar mit 21400 USD pro Coin abschliessen. Das entspricht einem Hoch, welches wir schon seit anfangs September nicht mehr sehen durften. Auch die restlichen Kryptos durften wieder vermehrt Aufwind erleben. So performte der Doge Coin mit 100 % letzte Woche und ist somit der Spitzenreiter in diesem Markt. Krypto scheint wieder ein wenig mehr Luft und Lust nach oben zu haben.

MarktChart_Bitcoin_KW44

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