Gold im Winterschlaf – Gold. Markt. News. Woche 28, 2022

Gold im Winterschlaf – Gold. Markt. News. Woche 28, 2022 18.07.2022

Woche 28, 2022

Insights

Bestseller:

Unsere Bestseller der letzten Woche waren bei Gold der Wiener Philharmoniker 1oz und der 1oz Goldbarren der Marke philoro. Bei Silber setzte sich letzte Woche die Münze Silber Bull & Bear neu an der Spitze, dicht gefolgt vom Silber Maple Leaf, sowie dem mehr den je nachgefragten 1kg Silberbarren.

Frequenz:

Die Frequenz der letzten Woche im Vergleich zur Vorwoche hat wieder angezogen und ist um 15% gestiegen.

Ankauf vs. Verkauf:

In der letzten Woche sahen wir das Verkauf- zu Ankaufverhältnis bei 1:15. Das heisst, es wurden 15-mal mehr Anlageprodukte gekauft als verkauft.

Edelmetalle

Der Goldpreis konsolidiert weiter. Das gelbe Metall fiel in der letzten Woche um -2,2% und schloss die Woche bei USD 1,703 pro Unze, respektiv bei CHF 1,666 pro Unze, dies entspricht einem Minus von 2.16%. Silber fiel um 3.3% und schloss die Woche in US-Dollar bei 18.66, respektive 18.30 pro Unze in Schweizerfranken.

Die Inflation in den USA zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung und der Markt hat eine 1 %ige Anhebung der Leitzinsen durch die FED im Juli eingepreist. Der Euro hat zum ersten Mal seit 20 Jahren die Parität zum US-Dollar erreicht, was den Goldpreis weiter unter Druck setzt, da der Greenback (US-Dollar) momentan als sicherer Hafen bevorzugt wird. 

Die Inflation in den USA ist brandaktuell, die VPI-Daten für Juni zeigten einen Anstieg von 1.3 % gegenüber dem Vormonat. Die jährliche Inflationsrate in den USA liegt nun bei 9.1 %, dem höchsten Wert seit November 1981, wobei die Schätzungen bei 8.8 % lagen. Die anhaltend hohen Druckpunkte deuten darauf hin, dass eine Anhebung der Zinssätze um 100 Basispunkte durch den Offenmarktausschuss noch in diesem Monat erwartet wird.

Mehrere Zentralbanken haben in der letzten Woche die Zinssätze erhöht und die Inflation als Auslöser genannt:

  • Die Bank of Canada hob die Zinsen um 1 % an und überraschte damit den Markt.
  • Die philippinische Zentralbank erhöhte die Zinssätze um 0.75 %.
  • Die Bank of Korea und die Reserve Bank of New Zealand hoben die Zinsen um 0.50 % an.

Palladium erreichte innerhalb der Woche ein Hoch von USD 2,186 pro Unze, konnte seine Gewinne jedoch nicht ganz halten und wurde wieder unter USD 1,900 pro Unze gehandelt.

Viele werden sich fragen, warum der Goldpreis nicht mit der Inflation steigt. Ein inflationäres Umfeld ist positiv für Gold, aber das gelbe Metall steigt nicht im Gleichschritt mit den steigenden Inflationszahlen. Länger anhaltende Inflationsperioden bieten ein günstiges Umfeld für Gold, aber auch andere Faktoren beeinflussen den Goldpreis.

  • Eine hartnäckige Inflation deutet darauf hin, dass die US-Notenbank weiterhin eine restriktive Haltung einnehmen wird. Solange die FED ihre Zusagen einhält und den Leitzins erhöht, wird der breite Markt die Inflation als ein kurzfristiges Problem betrachten.
  • Ein hoher und steigender Leitzins führt zu einem stärkeren US-Dollar.
  • Dies bedeutet, dass steigende Realzinsen zinstragende Finanzprodukte für Anleger, die ein Einkommen aus einem Vermögenswert erzielen wollen, attraktiver machen.
  • Steigende Realzinsen in Verbindung mit einem starken US-Dollar sind Gegenwind für Gold.

Bei hoher Inflation und geringem Wachstum besteht die Gefahr einer Stagflation: Die anhaltende Inflation und die Konjunkturabschwächung in den USA deuten darauf hin, dass eine Stagflationsphase bevorsteht. Die US-Notenbank strafft die Zinssätze aggressiv angesichts der sinkenden Wirtschaftsleistung und riskiert damit eine harte Landung der US-Wirtschaft. Warum eine Stagflation positiv für Gold sein kann.

Mit unkoordinierten Zinserhöhungen riskieren wir eine Wiederholung der 1980er Jahre. Die synchronisierte Politik der Zentralbanken endete mit der Pandemie. Stattdessen werden die Zinssätze je nach lokalen wirtschaftlichen Bedingungen festgelegt. Nach Ansicht von Professor Obstfeld, dem ehemaligen Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, besteht dadurch die Gefahr, dass sich die tiefe weltweite Rezession der 1980er Jahre wiederholt.

Der Professor stellt fest, dass die Zentralbanken die Zinssätze zu lange zu niedrig angesetzt haben und heute eine Aufholjagd starten. Mehr noch, die Schwellenländer haben ihre vom US-Dollar dominierte Verschuldung erhöht, um die mit der Covid-Pandemie verbundenen Probleme zu überstehen. Obstfeld warnt davor, dass die grössten wirtschaftlichen Schocks noch bevorstehen könnten.

Obschon Gold derzeit mit starkem Gegenwind zu kämpfen hat, gibt es weitere Anzeichen, die dem Gold langfristig zugutekommen werden.

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Aktienmärkte

Amerikanische Märkte

Amerikanische Märkte konnten letzte Woche einiges ihrer Volatilität abgeben, der US500 fiel um 2.49% und schloss die vergangene Woche genau bei 3800 Punkten. Trotz der steigenden Inflation in den USA und der sich stärkenden Angst einer anstehenden Rezession, konnte sich der Markt halten.

Europäische Märkte

Auch europäische Märkte konnten viel Volatilität abgeben. Der DE 40 verzeichnete ein Minus von 1% und konsolidierte somit weiter auf seiner Unterstützung von 12600 Punkten. Trotz der niedrigen Parität des Euros mit dem Dollar, wurden die Aktienmärkte letzte Woche doch eher vorsichtig gehandelt. Die EZB ist die einzige Zentralbank weltweit die immer noch an einem Negativzinssatz festhaltet und Erhöhungen des Leitzinssatzes angekündigt hat.

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Krypto

Bitcoin, die bekannteste Kryptowährung erlebte eine volatile letzte Woche. Die Währung wurde anfangs der Woche auf USD 20,900 pro Coin gehandelt und fiel am Mittwoch wieder auf USD 18,900. Jedoch konnte sich die Währung in der Mitte der Woche fangen und erreichte praktisch die Grenze von USD 20,900 wieder, die Währung schloss die Woche auf dem Niveau von USD 20,750 und sank somit um ca. 0.4%.

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