Bear-Market-Bull-Run? – Gold. Markt. News. Woche 40, 2022

Woche 40, 2022
Insights
Bestseller:
Unsere Bestseller der letzten Woche in Gold waren der Gold Sovereign und der Goldbarren 250 g. Bei Silber konnte sich der Silberbarren 1 kg an die Spitze kämpfen.
Frequenz:
Nach der tollen Rallye im Preis von letzter Woch ist die Frequenz um 40% gestiegen.
Ankauf vs. Verkauf:
In der letzten Woche sahen wir das Verkauf- zu Ankaufverhältnis bei 1:10. Das heisst, es wurden 10-mal mehr Anlageprodukte von Kunden gekauft als verkauft.
Edelmetalle
Die Finanzmärkte verzeichneten in der letzten Woche eine kleine Rallye, da die Anleger die jüngsten Aktivitäten der Zentralbanken als Zeichen dafür werteten, dass das rasante Tempo der Zinserhöhungen in den Industrieländern im Jahr 2022 bald nachlassen könnte.
Australien gab hierbei in vielerlei Hinsicht den Ton an, denn die Reserve Bank of Australia (RBA) beschloss bei ihrer Sitzung am 4. Oktober, die Zinssätze um lediglich 0,25 % auf 2,60 % anzuheben. Während nur einige Ökonomen ein solches Ergebnis vorausgesagt hatten, hatten andere Prognostiker eine deutlich höhere Zinserhöhung erwartet.
Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung der RBA weltweit Nachahmung findet. Der US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler Paul Krugman zum Beispiel, hat vor einer Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit gewarnt. Er hatte vorgeschlagen, dass die FED das Tempo der Zinserhöhungen drosseln sollte, obwohl Daten darauf hindeuten, dass der Inflationsdruck beträchtlich bleibt. Ob die RBA nun eine Art Ausreisser ist, ist abzuwarten es war aber keine Überraschung, dass die Märkte in der letzten Woche eine kleine Rallye hinlegten. Erstens hatten sie im Vormonat erhebliche Kursverluste hinnehmen müssen, wobei der S&P 500 im September um 9 % gefallen war und auch die Edelmetalle fielen im gleichen Zeitraum um 8.5% in USD.
Die Rohstoffe legten zu, wobei der Ölpreis um 7 % stieg und wieder in der Nähe von USD 90.- pro Barrel gehandelt wurde. Dies war zum Teil auf die Nachricht zurückzuführen, dass die OPEC trotz des Drucks des Weissen Hauses eine Produktionskürzung um bis zu 2 Millionen Barrel pro Tag anstrebt.
Die vergangene Woche war freundlich für Edelmetallanleger, Gold stieg zwischenzeitlich um mehr als USD 100.- oder CHF 70.- pro Unze und notierte am Handelsschluss bei USD +2,6 % und CHF +3,3 %. Auch Silber ging die Rallye mit, mit einem Plus von 5.8% in Schweizerfranken lag der Preis am Freitag bei CHF 19.60 pro Unze, wobei das GSR (Gold Silber Ratio) von 89 auf 83 fiel.
Die Rallye der letzten Woche dürfte die Edelmetallbullen erfreut haben. Der US-Dollar, befindet sich nach wie vor in einem Aufwärtstrend, während die Inflationserwartungen immer noch unglaublich niedrig sind, was Gold weiterhin einen harten Kampf bescheren wird. Die Gesamtentwicklung der Edelmetalpreise ist zwar ungewiss, es scheint aber, dass die Volatilität noch etwas anhalten wird. Sollten sich jedoch die Zentralbanken zurückhalten mit grösseren Zinserhöhungen und die Inflationserwartungen werden nicht erfüllt, könnte dies ein gutes Zeichen für die edlen Metalle sein.
Aktienmärkte
Amerikanische Märkte:
Die letzte Woche war erneut keine einfach für die grösste Wirtschaft der Welt. Der US500 schloss die vergangene Woche mit einem Minus von 4.6 %, trotz der Erholung am Montag. Die Woche starte bemerkenswert gut, mit einer kurzen Rallye, welche den Index bis auf 3800 Punkte führte. Jedoch zerfiel die Rallye in der Mitte der Woche wieder und so schloss der Index die Woche mit 3640 Punkten und setzte sich wieder auf die wichtige Unterstützungsgrenze von 3600 Punkten. Einen Zerfall dieser Grenze könnte die Fortsetzung des Bärenmarktes einläuten und würde auch in anderen Anlagemärkten das Sentiment in Richtung Verkauf kippen. In den letzten vier Wochen hat der US500 Index 11 % verloren und über Jahr hinweg sogar 17 %. Analysten gehen davon aus, dass ein Bärenmarkt Bullrun vor der Tür stehen könnte, jedoch muss sich dafür die Unterstützung bei 3600 zuerst bewahrheiten.
Europäische Märkte:
Die europäischen Märkte konnten in der letzten Woche etwas an Volatilität abgeben. Mit einem Kursgewinn von knapp 4 % startete der DE40 stark in die letzte Woche. Der DE40 kämpft schon seit zwei Wochen mit der Unterstützung bei 12000 Punkten und daher war es erfrischend zu sehen, dass sich der Index wieder über diese Grenze hinweg kämpfen konnte und sich bis zum Wochenende über der Unterstützung halten konnte. Trotz der negativen CPI-Daten der EU und Deutschland verhielt sich der Index relativ stabil. Ein erhöhter CPI zeigt, dass die monetäre Politik der EZB noch nicht richtig funktioniert. Ob die EZB den RBA-Kurs einschlägt mit einer moderaten Zinserhöhung oder weiter eine aggressive Strategie fahren wird, die sich negative auf die Perfomance des Indexes auswirken könnte, wird sich zeigen. EZB-Mitglied und Chef der Französischen Nationalbank, Francois Villeroy de Galhau, sprach sich für die weitere aggressive Erhöhung der Leitzinssätze aus, um dem Inflationsziel von 2 % wieder näher zu kommen.
Krypto
Bitcoin, die bekannteste Kryptowährung, konnte sich danke dem positiven Start der Aktienmärkte kurzfristig wieder über die wichtige Grenze von USD 20,000 pro Coin kämpfen. Jedoch zerfiel der Kursgewinn der Krypto zu Beginn des Wochenendes wieder. Bitcoin startet die Woche bei USD 19,200 und schloss die Woche auf einem ähnlichen Niveau von USD 19,500. Der kleine Gewinn von knapp einem Prozent wird sich kaum halten können, wenn der Abverkauf an den Aktienmärkten weiter gehen sollte. Schaut man rückwirkend auf die Perfomance von Bitcoin so hat die Krypto seit Beginn des Jahres bereits 66 Prozent verloren und allein 10 Prozent davon in den letzten 4 Wochen. Es ist nicht nur für Aktienmärkte ein kritischer Moment, sondern auch die Kryptowährungen leiden. Gut möglich, dass wir eine weitere Abwärtsbewegung sehen werden, ein Rückgang auf USD 14.000 pro Coin ist nicht auszuschliessen. Sollte dies der Fall sein, würde der BTC-Kurs in diesem Jahr um 70 % und um ganze 80 % unter dem Ende 2021 erreichten Allzeithoch liegen.
Weitere News
Der Goldpreis lässt nach - aber warum?
Der Goldpreis lässt nach - aber warum? Das und mehr erfahren Sie im neuesten philoro FAKTENCHECK.
Mehr erfahren ...Interview mit Sonja Nef
«Die Beste zu sein, hat für mich auch mit Gold zu tun»
Mehr erfahren ...Rezession – Krise und Chance
Rezession – Krise und Chance | philoro Faktencheck
Mehr erfahren ...