philoro Podcast #35 - Analyse und Vorschau KW 44 2021
Folge 35 des philoro Podcasts. Ein kurzer, aktueller Ausblick auf Märkte und Trends. Ein Marktbericht mit Insights aus der philoro Zentrale.
Goldkommentar zur KW44 2021 (Podcast)
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Goldkommentar zur KW44 (Textversion)
Während an diesem letzten Oktober Wochenende die Welt auf den G 20 Gipfel in Rom und den nachfolgenden Klima Gipfel in Glasgow blickt, ist die Marktsituation für Geldanlagen nach wie vor vom weltweiten Inflationsgeschehen dominiert.
Denn in nahezu allen Industriestaaten erklimmt die Inflationsrate neue, zuletzt gar nicht erwartete Höhen und stellt damit alle Voraussagen der Wirtschaftsforschungsinstitute in den Schatten. Seit mehr als zehn Jahren war man solche Inflationsraten nicht gewöhnt, und das bei anhaltend niedrigen Zinsen.
Der nach wie vor – auch gegen den Euro – starke Dollar spielt sicher bei der weiteren Bewertung der Vorgänge eine wichtige Rolle. Aber die anhaltende Preissteigerung, die jetzt bereits auch auf die Endverbraucherpreise durchschlägt, bringt das starke Konjunkturwachstum offensichtlich ins Stottern. Sowohl im europäischen Wirtschaftsraum wie in den USA müssen die bisherigen Wachstumsprognosen nach unten revidiert werden.
Im Marktgeschehen ist noch keine klare Tendenz zu erkennen. An der New Yorker Börse haben die großen Indices ihren Wert im Wesentlichen gehalten oder nur leicht nach oben oder unten verändert.
Anders der Goldpreis, der in der Vorwoche erstmals seit langem die magische 1.800 Dollar Grenze wieder nach oben überschreiten konnte, zeigt Gold zum Wochenschluss wieder einen leichten Kursverlust an.
Dabei spräche nach herkömmlicher Lehre vieles für einen steigenden Goldpreis – aber das Börsengeschehen spiegelt das noch nicht wieder.
Durch den starken Dollar scheint Gold für Anleger aus anderen Währungen zur Zeit nicht besonders attraktiv. Da die US-Notenbank noch immer eine mögliche Änderung ihrer Tapering Politik offen lässt und damit wohl die Anleiherenditen zum Steigen bringen lassen könnte, stößt die Einladung an institutionelle Anleger in Gold zu investieren, derzeit noch auf schwachen Widerhall.
Wohl scheint sich das langfristige Klima bei der Disposition von Gold Futures auf den Märkten zu drehen – aber auf den Preis selbst hat es noch keine Auswirkungen gegeben.
Die Nachfrage im nicht institutionellen Handel nach Gold als Barren oder Münzen ist anhaltend groß, ebenso der Deckungsbedarf der Schmuckindustrie in Asien.
Beobachter warten auf Bewegung des Goldpreises nach oben, aber die Faktoren zögernde Notenbankpolitik um die Zinsen, gebremstes Wirtschaftswachstum und hohe Zinserträge bei Anleihen verhindern zur Zeit offensichtlich deutliche Preisbewegungen des Edelmetalls. An der langfristigen Stabilität von Gold im Anlage Portfolio zweifeln Berater nicht, während die weitere Entwicklung der Aktienmärkte schwer vorauszusagen bleibt.
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