Zurück

Goldnachfrage auf Rekordhoch: Was Anleger jetzt wissen sollten

Die weltweite Nachfrage nach Gold hat 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Besonders im letzten Quartal wurde ein Höchstwert erzielt. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Gold bleibt eine gute Anlage – doch es gibt regionale Unterschiede und spannende Entwicklungen.

7. Februar 2025
philoro Insights

Die weltweite Nachfrage nach Gold hat 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Besonders im letzten Quartal wurde ein Höchstwert erzielt. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Gold bleibt eine gute Anlage – doch es gibt regionale Unterschiede und spannende Entwicklungen.

Während die Nachfrage nach neuen Barren und Münzen in China, Indonesien, Korea und Vietnam um 20 Prozent stieg, verzeichnete Europa einen Rückgang um 50 Prozent. Dies liegt daran, dass viele Anleger aufgrund des gestiegenen Goldpreises Gewinne realisierten und ihre Bestände verkauften. Der Markt wurde dadurch mit bereits geprägter Ware versorgt, sodass weniger Neuware nachgefragt wurde.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Schweiz, wo der Bedarf an neuen Goldmünzen und -barren um 53 Prozent auf 17 Tonnen gesunken ist. Dennoch war es für die Händler ein starkes Jahr, da der Handel mit Sekundärmarktware florierte.

Zentralbanken als Treiber der Goldnachfrage

Ein entscheidender Faktor für die hohe Gesamtnachfrage waren erneut die Zentralbanken. 2024 überstieg ihr Goldkauf bereits im dritten Jahr in Folge die Marke von 1.000 Tonnen. Bereits im vierten Quartal wurde mit 333 Tonnen ein Anstieg von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Länder weiterhin auf Gold setzen, um ihre Währungsreserven abzusichern.

Ein Bild der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main.

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main. 

Weitere Entwicklungen am Goldmarkt

  • Technologie-Sektor: Die Goldnachfrage für Technologiegüter stieg um 7 Prozent auf 21 Tonnen, was unter anderem auf den Boom der Künstlichen Intelligenz zurückzuführen ist.

  • Schmuckindustrie: Aufgrund des hohen Goldpreises sank die Nachfrage nach Goldschmuck um 11 Prozent auf 1.877 Tonnen, wobei die Umsätze aufgrund gestiegener Preise dennoch um 9 Prozent auf 144 Mrd. USD wuchsen.

  • Gold-ETFs: Die Abflüsse reduzierten sich von -244 Tonnen (2023) auf -7 Tonnen (2024), was auf eine stabilere Marktlage hindeutet.

  • Minenproduktion & Recycling: Die Minenproduktion verzeichnete ein leichtes Plus von 0,5 Prozent während das Gold-Recycling um 11 Prozent anstieg.

Blick nach vorne: Was bedeutet das für Anleger?

Laut philoro-CEO Christian Brenner dürfte der Goldmarkt weiterhin dynamisch bleiben. Zu den entscheidenden Einflussfaktoren zählen:

  • Höhere Goldkäufe der Zentralbanken

  • Erwartete Zinssenkungen der US-Notenbank

  • Geopolitische Unsicherheiten

  • Steigende Staatsschulden weltweit

Diese Bedingungen könnten den Goldpreis weiter nach oben treiben. Allerdings könnte es auch zu Korrekturen kommen, sollte sich einer dieser Faktoren ändern.

Goldkäufe gewinnen wieder an Beliebtheit

Zu Beginn des Jahres zeigt sich ein Trend hin zu mehr Käufen als Verkäufen. Dies bestätigt die Einschätzung vieler Experten, dass Gold weiterhin als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gefragt bleibt.

Ein Foto des Gold-Vreneli.

Beliebt: Das Gold-Vreneli. 

Die beliebtesten Edelmetallprodukte im vierten Quartal 2024:

  • Goldmünzen: Vreneli, Krügerrand 1 Unze

  • Goldbarren: 100 g und 50 g

  • Silberprodukte: Wiener Philharmoniker 1 Unze, Maple Leaf 1 Unze, Silberbarren 1 kg

Die Gold-Silber-Ratio liegt derzeit bei 90, was darauf hindeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet sein könnte. Aufgrund der hohen Nachfrage in der Industrie, insbesondere in den Bereichen Photovoltaik und Elektronik, könnte sich dies in naher Zukunft ändern.

Fazit: Gold bleibt im Fokus

Gold bleibt eine attraktive Anlageklasse, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Die steigende Gesamtnachfrage, die geopolitischen Entwicklungen und die steigenden Zentralbankkäufe sprechen für eine anhaltend hohe Bedeutung des Edelmetalls. Anleger sollten die Marktbedingungen genau beobachten, um von möglichen Preisbewegungen zu profitieren.