Was ist der Goldpreis und wer bestimmt ihn?
Der Goldpreis gibt an, wie viel eine bestimmte Menge Gold – in der Regel eine Feinunze (31,1 Gramm) – auf dem internationalen Markt wert ist.
Wo wird der Goldpreis festgelegt?
Der weltweite Goldkurs orientiert sich am Goldpreis der London Bullion Market Association (LBMA). Dieser dient als maßgeblicher Referenzwert und gibt den Preis für eine Unze Gold in US-Dollar an.
Bis 2015 wurde der Preis durch das traditionelle Goldfixing bestimmt, bei dem Vertreter von fünf großen LBMA-Banken den Preis zweimal täglich festlegen. Heute berechnet ein automatisiertes System den Goldspotpreis in Echtzeit anhand realer Transaktionen, wodurch der Preis im Sekundentakt aktualisiert wird.
Wichtige Handelsplätze sind:
London Bullion Market (LBMA) – zentrale Preisreferenz für den Weltmarkt
COMEX (News York) – größte Börse für Gold-Futures
Shanghai Gold Exchange (SGE) – wichtig für China und Asien
Zusätzlich gibt es Live-Goldpreise, die sich durch Handel auf verschiedenen Märkten ständig ändern.

Warum schwankt der Goldpreis?
Gold ist eine begehrte Ware, aber sein Preis unterliegt Schwankungen, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
Das grundlegende Marktprinzip: Steigt die Nachfrage, steigt der Preis – steigt das Angebot, fällt der Preis.
Physisches Gold, insbesondere aus Minenförderung und Recycling, beeinflusst das Angebot.
Gold-Derivate wie Papiergold (z. B. Goldzertifikate) existieren in einem 200-fachen Überfluss gegenüber physischem Gold und können den Preis stark beeinflussen.
Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten.
Während wirtschaftlicher Unsicherheiten oder Börsencrashs flüchten Anleger in Gold, was den Preis steigen lässt.
In stabilen Zeiten mit attraktiven Aktienrenditen sinkt die Nachfrage nach Gold, wodurch der Preis stagniert oder fällt.
Die Zentralbanken (z. B. FED und EZB) steuern durch Leitzinsen und Geldmengensteuerung indirekt den Goldpreis.
Steigende Zinsen: Gold wird unattraktiver, da es keine Zinsen zahlt – der Preis sinkt.
Sinkende Zinsen: Anleger suchen alternative Wertspeicher, wodurch Gold attraktiver wird.
Langfristig schützt Gold vor Inflation:
Während Fiat-Währungen (Papiergeld) durch Gelddruck inflationieren, bleibt Gold wertstabil.
Beispiel: Vor 40 Jahren lag der Goldpreis bei ca. 350 USD pro Unze, heute sind es über 1.500 USD.
Gold wird weltweit in US-Dollar gehandelt.
Starker Dollar → niedriger Goldpreis (Gold wird für Käufer in anderen Währungen teurer)
Schwacher Dollar → hoher Goldpreis (Gold wird für Käufer attraktiver)
Wechselkursänderungen zwischen Euro, Yen und Dollar beeinflussen den Goldkurs zusätzlich.
Politische Spannungen oder Kriege (z. B. USA-Iran-Konflikt, Handelsstreit USA-China) können den Goldpreis steigen lassen.
Solche Krisen destabilisieren Finanzmärkte, was Gold für Anleger attraktiver macht.
Auch der Ölpreis kann indirekt Einfluss auf den Goldpreis nehmen.
Zentralbanken, Investmentfonds und Hedgefonds bewegen oft große Mengen an Gold und beeinflussen den Markt.
Goldkäufe durch Zentralbanken (z. B. China, Russland) treiben den Preis nach oben.
Verkäufe großer Fonds oder Banken können den Preis drücken.

Welche Einheiten und Begriffe sollte man kennen?
Wer sich mit dem Goldpreis beschäftigt, begegnet einigen Fachbegriffen. Die wichtigsten sind:
Feinunze (oz): Die Standard-Einheit für den Goldpreis, entspricht 31,1 Gramm.
Karat: Gibt die Reinheit von Gold an. 24 Karat ist reines Gold (999,9/1000).
Spotpreis: Der aktuelle Marktpreis für Gold pro Unze.
Gold-Fixing: Ein fester Referenzpreis, der zweimal täglich in London festgelegt wird.
Gold-Futures: Verträge über den Kauf oder Verkauf von Gold zu einem späteren Zeitpunkt.
Papiergold: Goldzertifikate oder Derivate, die nicht physisch hinterlegt sind.
Eine ausführliche Übersicht von Begrifflichkeiten rund ums Thema Gold und Edelmetalle finden Sie auch in unserer Enzyklopädie.
Gold für Ihr Portfolio
Wie kann man den Goldpreis verfolgen?
Es gibt viele Möglichkeiten, den Goldpreis aktuell zu beobachten:
Banken und Edelmetallhändler: Auf der philoro-Website sehen Sie stets den aktuellen Goldkurs
Finanzportale
Gold-Apps und Webseiten mit Live-Goldkursen

Was beeinflusst den Goldpreis langfristig?
Während kurzfristige Schwankungen oft durch Spekulationen oder politische Ereignisse entstehen, gibt es auch langfristige Trends:
Inflation: Gold wird oft als Inflationsschutz gekauft. Steigen die Lebenshaltungskosten, steigt oft auch der Goldpreis.
Goldförderung: Neue Goldminen oder sinkende Fördermengen können den Preis beeinflussen.
Technologische Entwicklungen: Gold wird nicht nur für Schmuck und Anlagen genutzt, sondern auch in der Elektronik und Medizintechnik. Eine steigende industrielle Nachfrage kann den Preis erhöhen.
Manipulation des Goldpreises – Realität oder Mythos?
Es gibt nachweisliche Manipulationen des Goldpreises:
Banken haben in der Vergangenheit durch Goldverleih und Leerverkäufe künstlich den Preis beeinflusst.
Spekulative Hedgefonds können durch große Orders Preisbewegungen auslösen.
Auch Währungsmanipulationen (z. B. gezielte Stärkung des USD) können indirekt den Goldkurs drücken.
Trotzdem bleibt Gold eine der sichersten Anlagemöglichkeiten, da es auf physischem Wert basiert und nicht durch politische Entscheidungen entwertet werden kann.
Fazit: Goldpreis verstehen und richtig nutzen
Der Goldpreis wird von vielen Faktoren beeinflusst – von Angebot und Nachfrage über Wirtschaftspolitik bis hin zu Währungsschwankungen. Wer Gold als Anlage in Betracht zieht, sollte sich mit diesen Mechanismen vertraut machen und eine Strategie entwickeln, die zu den eigenen Zielen passt.
Gold kann als langfristiger Wertspeicher dienen und ist ein wichtiger Teil einer diversifizierten Anlagestrategie. Produkte wie das EDELMETALL-ABO ermöglichen auch Einsteigern ein sicheres Anlegen in Gold, schon mit kleinen Beiträgen.
Mit dem in diesem Artikel gewonnenen Wissen können Sie den Goldmarkt besser verstehen und fundierte Entscheidungen treffen – egal, ob Sie Gold kaufen, verkaufen oder einfach nur den Preis beobachten möchten. Werfen Sie gerne auch einen Blick auf die weiteren Ratgeber in unserer Infothek.