BRICS – mehr als nur ein Akronym
Die Abkürzung BRICS steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – fünf Länder, die seit Jahren in der Weltwirtschaft an Bedeutung gewinnen. Gemeinsam stehen sie für rund 40 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung.
Doch was viele nicht wissen: Auch auf den Goldmarkt haben die BRICS-Staaten bereits heute einen spürbaren Einfluss – und könnten diesen in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen.
In diesem Artikel zeigen wir:
Wer und was hinter BRICS steckt.
Wie BRICS-Staaten mit Gold umgehen.
Warum Gold zum geopolitischen Faktor wird.
Was Anleger jetzt wissen sollten.
Was ist BRICS – und warum reden alle darüber?
Die BRICS-Gruppe entstand 2009 als lockeres Bündnis aufstrebender Volkswirtschaften. Was ursprünglich als Plattform für wirtschaftlichen Austausch gedacht war, hat sich seither zu einer Gegenstimme zur westlichen Dominanz entwickelt – mit klaren Ambitionen:
Reform globaler Finanzinstitutionen (z.B. IWF, Weltbank)
Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar
Stärkung regionaler Märkte und Währungen
Schaffung alternativer Zahlungssysteme (z.B. BRICS Pay)
Spätestens seit der Erweiterung 2024 (mit u.a. Iran, Ägypten, Äthiopien) hat sich BRICS zur geopolitischen Kraft entwickelt – mit potenziellen Auswirkungen auf Rohstoffmärkte, Energiehandel und eben auch: Gold.
Gold und BRICS: Ein strategisches Zusammenspiel
Viele BRICS-Staaten sehen Gold nicht nur als Anlage, sondern als strategisches Mittel zur Absicherung ihrer Währungen. Besonders in Ländern mit schwankenden Währungen oder geopolitischen Spannungen ist physisches Gold ein Rückgrat der Währungsreserven.
Ein prominentes Beispiel ist China: Die Zentralbank des Landes kauft seit Jahren kontinuierlich Gold, um die eigenen Reserven zu stärken und sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen. In den vergangenen Monaten wurden die Goldbestände sogar monatlich weiter ausgebaut. Wie viel Gold China tatsächlich besitzt, bleibt jedoch unklar – die Lagerhaltung ist intransparent, offizielle Angaben sind oft lückenhaft oder werden nur selektiv veröffentlicht. Das nährt Spekulationen, dass Chinas wahre Goldreserven deutlich höher liegen könnten als bekannt.
Auch Russland hat in den letzten Jahren verstärkt auf Gold gesetzt – besonders nach dem Ausschluss vom internationalen Zahlungssystem SWIFT im Jahr 2022. Seitdem spielt das Edelmetall eine wachsende Rolle im bilateralen Handel mit verbündeten Staaten. Gold dient dabei nicht nur als Wertspeicher, sondern auch als alternatives Zahlungsmittel, um westliche Sanktionen zu umgehen und wirtschaftliche Abkopplung zu kompensieren.
Seit Jahren kursiert die Idee einer eigenen BRICS-Währung – möglicherweise gedeckt durch Gold. Ziel dieser Überlegungen ist es, den US-Dollar als dominierende Handelswährung zu entthronen und die Abhängigkeit von westlich geprägten Finanzsystemen zu verringern. Die Vision: Ein multilaterales Zahlungsmittel, das durch physisches Gold gestützt wird und damit Stabilität, Vertrauen und Souveränität in den internationalen Handel der BRICS-Staaten bringt.
Auch wenn bislang keine konkrete Umsetzung erfolgt ist, hat die Diskussion in den vergangenen Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen – insbesondere nach geopolitischen Zäsuren wie den westlichen Sanktionen gegen Russland oder den wachsenden Handelskonflikten zwischen China und den USA. Immer mehr Länder ausserhalb des Westens bekunden Interesse, sich einem alternativen Zahlungssystem anzuschliessen, das sich auf reale Werte wie Gold stützt – und nicht auf das Vertrauen in die Geldpolitik einzelner Zentralbanken.
Gold für Ihr Portfolio
Wie BRICS den globalen Goldmarkt verändert
Nachfrageverschiebung
Die BRICS-Staaten zählen heute zu den grössten Treibern der weltweiten Goldnachfrage – sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene. In Ländern wie Indien und China hat Gold seit jeher einen hohen kulturellen und wirtschaftlichen Stellenwert. Besonders in Form von Schmuck, aber auch als physische Anlageform, spielt das Edelmetall eine zentrale Rolle im Alltag der Bevölkerung. Beide Nationen rangieren regelmässig an der Spitze des weltweiten Verbrauchsmarktes.
Gleichzeitig setzen China und Russland gezielt auf den Ausbau ihrer staatlichen Goldreserven – als strategisches Gegengewicht zu westlich dominierten Währungs- und Finanzsystemen. Diese kontinuierlichen Aufkäufe gelten vielen Analysten als Indikator für einen schleichenden Machtwechsel im internationalen Goldmarkt.
Auch auf der Angebotsseite haben die BRICS-Staaten Einfluss: Südafrika zählt zu den bedeutendsten Produzenten von Gold – und insbesondere auch von Platin -, was den Block zusätzlich stärkt.
Diese Entwicklungen führen zu einer spürbaren Verschiebung der globalen Nachfrageströme: Weg von den klassischen Finanzzentren im Westen, hin zu den aufstrebenden Märkten des globalen Südens. Das könnte langfristig nicht nur die Preisbildung beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf die Liquidität und Dynamik des internationalen Goldhandels haben.

Gold als geopolitisches Werkzeug
In Krisenzeiten gewinnt Gold als «Weltwährung» an Bedeutung. Wenn BRICS-Länder Gold:
zur Absicherung von Handel nutzen,
zum Aufbau von Zahlungsnetzwerken jenseits von SWIFT einsetzen oder
als Rückhalt für neue Währungsmodelle planen,
dann verändert das die Rolle von Gold in der Weltwirtschaft. Es wird nicht nur zum Wertspeicher – sondern zum geopolitischen Hebel. Denn Gold ist unabhängig von Sanktionen, politischen Abhängigkeiten oder digitalen Zahlungssystemen westlicher Prägung. Es erlaubt Staaten, wirtschaftliche Souveränität zu bewahren und eigene Handelsbeziehungen abseits etablierter Finanzinfrastrukturen zu stärken. Damit wird das Edelmetall zum strategischen Instrument im globalen Machtgefüge – und rückt stärker in den Fokus politischer Entscheidungen.
Was bedeutet das für Anleger?
Gold bleibt gefragt – langfristig
Ob es tatsächlich zu einer gemeinsamen BRICS-Währung kommt oder nicht: Der langfristige Trend beim Gold ist eindeutig. Die staatliche Nachfrage nach dem Edelmetall nimmt weiter zu – besonders in Schwellenländern, die ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern wollen. Gleichzeitig verschiebt sich die wirtschaftliche Schwerkraft immer stärker in Richtung Asien und des globalen Südens. In dieser neuen Weltordnung gewinnt Gold an geopolitischer Bedeutung – als stabiler Wertanker in unsicheren Zeiten. All das spricht für eine nachhaltige Unterstützung des Goldpreises, unabhängig davon, wie sich Zinsen oder Inflation entwickeln.
Diversifikation bleibt das A und O
Für private Anleger bleibt Gold ein unverzichtbares Instrument zur Krisenabsicherung. Eine Beimischung von 5 bis 15 Prozent physischem Gold im Portfolio gilt weiterhin als sinnvoll – besonders in einer Welt im Wandel, in der geopolitische Spannungen und Währungsrisiken zunehmen. Wer zusätzlich breiter streuen möchte, kann auch auf Platin, Palladium oder Silber setzen. Diese Metalle sind nicht nur in der Industrie gefragt, sondern spielen auch im wirtschaftlichen Machtgefüge der BRICS-Staaten eine zunehmend strategische Rolle. Diversifikation bleibt also der Schlüssel – gerade in bewegten Zeiten.

Fazit: Die neue Weltordnung glänzt in Gold
BRICS ist mehr als ein wirtschaftliches Bündnis – es ist Ausdruck eines globalen Machtwandels. Und mitten in diesem Wandel steht Gold als neutraler, wertbeständiger Anker.
Wer die Entwicklung aufmerksam verfolgt, kann daraus frühzeitig Schlüsse für die eigene Vermögensstrategie ziehen. Denn eins ist sicher: Wenn sich die Welt neu sortiert, wird Gold dabei eine zentrale Rolle spielen. Mehr Ratgeber finden Sie in unserer Infothek.




